Malen mit Dementen
„Den Pinsel in Bewegung halten ohne zu wissen, wohin er mich führt, ist ein Abenteuer, und je mehr ich es geschehen lasse, desto leichter fühle ich mich, ganz und gar lebendig…“
Diesen Satz der Hobbykünstlerin, Ergo- und Maltherapeutin Ute Schmidt-Hackenberg kann ich sehr gut nachempfinden. Denn schon seit Jahren nutze ich den Reichtum der Malerei. In die Achterbahn der Gefühle, mal die berauschende Freude des Schaffens, mal „das Scheitern auf hohem Niveau“, steige ich immer wieder ein. Dieses Abenteuer hat mich so stark im Griff, dass es längst den Rahmen eines Hobbys gesprengt hat und zu einem wichtigen Teil meines Lebens geworden ist.
Zur „ruhigen“ Seite meines Lebens wurde die Arbeit im Seniorenzentrum, mit meist dementen Menschen, die scheinbar nicht mehr viel vom Leben haben. Es wirkte so, als ob ihr Leben nur von einem Grauton gestaltet wäre, um bei dem vergleichenden Bild von Farben und Gestaltung zu bleiben.
Die Bedürftigkeit und die Offenheit der mir anvertrauten (alten und dementen) Menschen für Gefühle, Worte und Lieder berührten mich immer wieder. Mit Worten, Zuwendung und guter Pflege versuchte ich etwas Farbe in ihr Leben zu bringen und merkte, wie das Grau winzige, nur Sekunden andauernde Risse bekam.
Etwas Stärkeres, länger Andauerndes musste her! Nicht nur Risse im Grau, sondern lebendige Farben und nachhaltige Lebensgestaltung sollten entstehen. Die Kunst ist unter anderem eine Kommunikationsmöglichkeit, eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, doch auch sie hat ihre Grenzen.
Aus dem Experimentieren, Suchen, und Forschen ist eine Facharbeit entstanden. Zur Zeit wird sie zu einem Buch ausgearbeitet.
In meiner Facharbeit gehe ich nach kurzer Darstellung der häufigsten gerontopsychiatrischen Erkrankungen, von denen die Demenz den größten Teil ausmacht, auf die Geschichte der Kunsttherapie und die Ursprünge des Malens ein.
Im Folgenden behandle ich schwerpunktmäßig die Alzheimer Demenz in Bezug zur Kunst . Sie macht den größten Teil der Erkrankungen aus. Die Möglichkeiten der Anwendung der Kunst bei den anderen gerontopsychiatrischen Erkrankungen weisen kaum Unterschiede auf. Auf die einzelnen Stadien der Demenz und die künstlerischen Möglichkeiten in diesen Stadien gehe ich ausführlich ein. Die Bedeutung von Licht und Farbe, der Linie und der Bewegung veranschauliche ich.
Jeder Mitarbeiter, der sich dieser Herausforderung stellen will, muss viel mitbringen. Die dreifache Kompetenz, die von einem Kunsttherapeuten gefordert wird, um eine sinnvolle und gute Arbeit mit Dementen zu leisten, werde ich aufzeigen und erläutern. Ich biete Richtlinien zur Auswahl von Maluntergrund, Malmedien und Malwerkzeugen an. Anschließend gebe ich praktische Anleitung und Tipps aus meiner Langjähriger Erfahrung weiter.
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